Badestelle

cf: Urwald

Ich war eigentlich auf der Suche nach der Quelle, fand stattdessen aber einen Wasserfall, der in einem schönen kleinen See mündete. Ich wartete nicht lange und sprang gleich ins Wasser. Es war nicht salzig und so konnte ich das Salz vom Meer endlich aus meinen Haaren waschen.

cf: Urwald

Ich setzte mich auf einen Stein und schaute Miranda zu. Ich hatte keine Ahnung, was ich sonst machen sollte.

Ich hörte, dass jemand näher kam und sah mich um. Jason saß auf einem Stein. Ich tauchte zum Ufer und tauchte dort wieder auf. Ich strich meine Haare zurück und sah ihn an. "Du musst die Frage nicht beantworten, wenn du nicht willst. Was ist für dich schlimm an einer Beziehung? Was nimmt dir die Freiheit?"

"Man muss immer drauf achten, nichts falsches zu machen .. okay .. das mach ich sowieso andauernd, aber wenn ich eine Freundin hätte, dann könnte ich nicht mit anderen Flirten .. Oder bevor ich irgendein Football-Spiel anschaue, musste ich damals mit meiner Ex zum Shoppen gehen .." Allein schon bei den Gedanken ans Shoppen hätte ich Kotzen können.

"Wenn du das Mädchen liebst, wieso solltest du dann mit anderen flirten?", fragte ich und fuhr mir wieder durchs Haar. "Und auf dieser Insel gibt es weder Football-Spiele, noch Shoppingcenter.", fügte ich leise hinzu.

"Ich weiß nicht .. ob das da vor 2 Jahren Liebe war ..", meinte ich und sah sie an. "Und das mit dem Footbaal und dem Shoppen ist mir auch bewusst .."

"Dann war es keine richtige Beziehung.", sagte ich und tauchte wieder kurz unter. Als ich wieder auftauchte drückte ich das Wasser aus meinen Haaren und machte sie wieder nass. Sie waren von dem Salz noch heller geworden und waren ganz trocken.

"Ach was weiß ich ..", meinte ich und rutschte von dem Stein ins Wasser. Das war hier erstaunlich kühl, was verdammt gut tat.

"Ich kann dir sagen was ich weiß.", sagte ich leise. "Ich weiß, dass du noch nie eine Beziehung hattest, die auf Liebe basiert und deine Vorurteile also alle unbegründet sind."

"Kann gut sein ..", meinte ich und tauchte langsam unter. Ich öffnete unter Wasser die Augen und sah nur verschwommene Umrisse.

Als Jason untertauchte nutzte ich die Gelegenheit und kletterte aus dem Wasser. Ich setzte mich auf die Erde und lehnte mich gegen den Stein, auf dem er vorhin gesessen hatte. In meiner Brust rasselte es, als würde mein Herz, anstatt richtig zu klopfen, nurnoch vibrieren wie eine elektrische Zahnbürste.

Ich merkte, wie Miranda aus dem Wasser ging und tauchte wieder auf. Ich drehte mich zu ihr und schaute sie an. "Und .. du glaubst also, du liebst mich?"

"Ich glaube schon.", wollte ich sagen, doch es kam fast kein Ton aus meiner Kehle. Ich formte praktisch nur die Worte mit meinen Lippen und nickte langsam.

"Und das weißt du nach so kurzer Zeit?", wollte ich weiter wissen.

Diesmal versuchte ich gar nicht zu sprechen und nickte nur. Ich wusste, dass dieses Gefühl nicht nur Zuneigung war. Ich hatte es bisher noch nie gefühlt und Zuneigung fühlte ich schon für viele Menschen. Fühlte er das nicht? Ignorierte er die Gefühle? Interpretierte er sie falsch?

Wahrscheinlich wollte ich es einfach nur nicht wahr haben. Vielleicht verdrängte ich meine Gefühle ja ohne es zu wollen. Ich ging wieder aus dem Wasser und hielt ihr meine Hand hin.

Ich sah seine Hand skeptisch an. Ich wollte sie nehmen, war aber unsicher. Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, hatte ich meine Hand schon längst in seine gelegt.

Ich zog sie hoch und dann umarmte ich sie fest.
"Ich weiß im Moment selber nicht, was ich denken soll .. aber ich glaube, das ist das richtige .."

Ich lehnte mich an seine Brust und schloss für einen Moment die Augen, doch dann löste ich mich aus seinen Armen. "Ich...möchte erst wissen, dass du sicher bist.", sagte ich und zwang mich dazu nicht wieder in seine Arme zu fallen.

"Wie soll ich dir das zeigen?", fragte ich und sah sie an. Doch dann küsste ich sie einfach.

Ich erwiderte seinen Kuss, legte meine Arme um seinen Hals und wollte ihn nicht mehr loslassen.

Wir küssten uns innig und ich fuhr mit meiner Zunge über ihre Lippen. Meine Arme legte ich an ihre Hüfte.

"Jason.", murmelte ich und löste meine Lippen von seinen. "Und?", fragte ich leise und streichelte ihm durchs Haar.

So hatte es sich noch nie angefühlt. Nie.
Ich nickte nur und strich ihr mit meiner Hand über die Wange.